Neues Jahr, neue Trends: Was sich 2024 beim Wohnen, Essen und im Kleiderschrank zeigen wird:
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Mode: Streng, verspielt – oder beides auf einmal
Ein Relikt aus den Nullerjahren ist zurück: Es werden wieder Röcke und Kleider über Hosen getragen. Seinerzeit zogen Stars wie Britney Spears und Lindsay Lohan ebenso wie viele Frauen im Alltag gern bunte, verspielte Röcke über Boot-Cut-Jeans an und kombinierten dazu Crop-Tops, T‑Shirts und Ballerinas. Der Trend gipfelte in fragwürdigen Kombinationen, etwa Schottenröcke zu Capri-Hosen.
Die Ursprünge des Layering-Styles liegen in der Küchenschürze, die Frauen früher über dem Rock oder dem Kleid und ab den 1960er-Jahren auch über Hosen anzogen, und hatten damit einen praktischen Grund. Heute ergibt das Layering vor allem dann Sinn, wenn man es warm haben will.
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Mittlerweile ist der Look erwachsen geworden. Auf den Laufstegen, etwa bei Fendi und Louis Vuitton, ebenso wie bei Modeketten wie Mango sind die „Skrousers“ oder „Drousers“ (Wortschöpfungen aus „Skirt“ oder „Dress“ und „Trousers“) in eleganten, gedeckten Farben zu sehen. Oft wird auch das gesamte Outfit uni oder Ton in Ton getragen. Besonders stylish: edles Spitzenkleid über lässiger Trainingshose. Ebenfalls neu ist, dass die Männer das Layering mit Trikots in Knielänge über Jeans auch mitmachen.
2024 verabschieden wir uns vom Barbie-Trend und setzen stattdessen auf zartes Gelb, Hellblau, Schlammtöne und viel Schwarz, Letzteres gern in Nadelstreifenoptik. Denn nach den bequemen Outfits der Pandemiejahre im Homeoffice heißt die Devise jetzt Business-Core mit kastigen Blazern und Hemdblusen mit Krawatte nach dem Vorbild von Sängerin Patti Smith oder Schauspielerin Diane Keaton im Film „Annie Hall“ („Der Stadtneurotiker“).
Niemals aus der Mode kommt Denim. Für 2024 haben die Designer und Designerinnen die Jeansstücke üppig mit Perlen, transparenten Einsätzen und Cut-outs versehen.
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Ein schöner Nebeneffekt dieses Trends: Wer Lust hat, kann seine alten Jeanshosen und ‑jacken upcyceln. Vor allem Patchwork, bei dem einzelne Teile von ausgemusterten Jeans in unterschiedlichen Waschungen oder Verschnittreste mit verschiedenen Mustern zu einem Denim-Kleidungsstück zusammengenäht werden, ist charakteristisch für diese Art der nachhaltigen Wiederverwertung.
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Interieur: Zwischen Pflanzen und Flohmarktmöbeln
Nachdem in der Mode das Dopamin-Dressing in Form von knallbunter Kleidung bereits seit rund zwei Jahren angesagt ist, wird nun auch das Zuhause in kräftige Farben getaucht. Beim Dopamin-Dekor schaffen Töne wie Magenta-Pink, Swimmingpool-Blau und Avocado-Grün innen eine Atmosphäre, die gute Laune macht, besonders wenn draußen Schmuddelwetter herrscht.
Will man seine vier Wände nicht gleich bunt anstreichen, kann man stattdessen auf einzelne Elemente in leuchtenden Farben setzen, etwa Kissen, Vasen oder Tischtücher. Auch gemusterte oder gepunktete Wohntextilien sind angesagt. Ausgefallene Poster, Kunstdrucke oder Möbelstücke, die durch außergewöhnliche Formen auffallen, sorgen ebenfalls für frische optische Highlights.
Das Thema Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass kurzlebige Einrichtungsgegenstände weiter in den Hintergrund rücken. Stattdessen wird auf Altbewährtes gesetzt, bevorzugt vom Flohmarkt: Möbel oder Dekoartikel mit Vintage-Charakter sorgen für Nostalgie und verleihen dem Zuhause eine einzigartige Note.
Damit die eigene Wohnung nicht wie ein Trödelladen wirkt, ist beim Kombinieren alter und neuer Dinge allerdings Fingerspitzengefühl gefragt: Die von den Großeltern geerbten bemalten Porzellanfiguren etwa finden ihren Platz auf der modernen Kommode, ein handgewebter Designerteppich macht sich gut unter dem Holztisch von der Möbelkette.
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Auch grün bleibt das eigene Reich weiterhin: Im Trend sind derzeit insbesondere Kakteen und Sukkulenten. Die pflegeleichten Pflanzen bringen eine sommerlich-sonnige Stimmung ins Haus. Als Blickfang wirken unterschiedlich große Kakteengewächse in bunten Töpfen zusammen.
Kulinarik: Mehr weiblicher Einfluss, weniger Wegwerfmentalität
In den trendgebenden Küchen wird es weiblicher: In der Spitzengastronomie sind Frauen zwar noch immer unterrepräsentiert, doch das könnte sich bald ändern. Noch gibt es mehr Sterneköche als ‑köchinnen. Die Gründe sind unter anderem familienunfreundliche Arbeitszeiten oder starre Hierarchien in Profiküchen.
Doch immer mehr Frauen gehen ihre eigenen Wege: Viele neue, vor allem auf Gemüse ausgerichtete Restaurants werden von Frauen geführt, und häufig tragen pflanzenbasierte Kulinarikkonzepte eine weibliche Handschrift, zum Beispiel die von Ernährungsberaterin und Foodbloggerin Lynn Hoefer mit ihrer Kochbuchreihe „Himmlisch gesund“ (Verlag Thorbecke).
Ebenfalls erfolgreich im Fokus steht die Österreicherin Christina Bauer, die mittlerweile ein eigenes Backimperium geschaffen hat. Die Marburgerin Linh Nguyen gewann 2022 überdies die Weltmeisterschaft im Barkeeping. Und noch eine positive Entwicklung: Der Anteil an Frauen, die Weinwirtschaft und Önologie studieren, steigt beständig.
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Ein anderes großes Foodthema bleibt Nachhaltigkeit. Allein in Deutschland wird jedes Jahr laut Bundesumweltamt fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel weggeschmissen. Inzwischen gehen jedoch viele Betreiberinnen und Betreiber von Gastronomieunternehmen, Restaurants und Supermärkten aktiv dagegen an und bieten ihrer Kundschaft über Foodsharing-Plattformen wie die App „Too Good to Go“ Überraschungstüten mit Lebensmitteln an, die zu gut zum Wegwerfen sind.
Auch Konsumentinnen und Konsumenten können gegensteuern, indem sie alle Bestandteile eines Lebensmittels verwerten: Beim sogenannten Re-use Food wird aus vermeintlichem Abfall etwas Neues gezaubert, zum Beispiel Chips aus Kartoffelschalen oder ein Smoothie aus den Blättern von Radieschen. Während bei diesem Zero-Waste-Prinzip die Abfallvermeidung im Fokus steht, basiert der Circular-Food-Trend darauf, den gesamten Produktionszyklus eines Lebensmittels zu nutzen, von den Samen und Kernen bis hin zum Kompost.
Ebenfalls für Reduzierung, nämlich die von Alkohol, stehen Konzepte wie der Dry January oder der Sober October, Monate, in denen man bewusst verzichtet. Deshalb erweitern immer mehr Gastronominnen und Gastronomen ihre Cocktailauswahl um nullprozentige Getränke.