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BILD Leben & Wissen Lifestyle Straßenkarneval 2023 beginnt: Die Närrinnen gehen wieder auf Schlipsjagd

BILD Leben & Wissen Lifestyle Straßenkarneval 2023 beginnt: Die Närrinnen gehen wieder auf Schlipsjagd

Schnipp, schnapp, ist der Schlips ab!

Männer in den Karnevalshochburgen kramen an diesem Donnerstag vorsichtshalber die ältesten Krawatten aus der Kommode – die Weiberfastnacht 2023 beginnt um 11.11 Uhr und damit die verrückten Tage des Straßenkarnevals.

Was wird zur Weiberfastnacht traditionell gemacht? Woher kommt der Brauch des Weiberfaschings? Hier gibt es alle Infos.

Wann ist Weiberfastnacht?

Die Weiberfastnacht findet jedes Jahr am Donnerstag vor Aschermittwoch statt.

In diesem Jahr findet die Weiberfastnacht am Donnerstag, dem 16. Februar 2023, statt. Traditionell startet die fünfte Jahreszeit an diesem Tag um genau 11:11 Uhr.

Was passiert an der Weiberfastnacht?

Zum Zeichen, dass es die Närrinnen ernst meinen, werden zur Weiberfastnacht 2023 an vielen Orten die Rathäuser gestürmt und Krawatten der Männer mit einer Schere gekürzt. Ein Symbol dafür, dass jetzt die Frauen die (Karnevals)-Macht haben. Nach dem Abschneiden kommt die Versöhnung: ein dicker Kuss.

Je nach Region hat dieser Tag ganz eigene Namen. In Schwaben wird die Weiberfastnacht auch Lumpiger Donnerstag oder Gumpiger Donnerstag genannt. Aus dem Rheinland stammt der Begriff Weiberfasching, auf Kölsch heißt der Tag „Wieverfastelovend“. Im Aachener Raum feiert man den Fettdonnerstag und in Koblenz den Schwerdonnerstag.

Jetzt sind die Ladys dran: Frauen in Köln als Clowns verkleidet

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Foto: REUTERS

Woher kommt der Brauch des Weiberfasching?

Die ersten Frauen, die es sich während des Faschings besonders gut gehen ließen, lebten in Klöstern. Im 18. Jahrhundert sollen Nonnen dann alles genossen haben, was ihnen verboten war: Tee, Kaffee, Wein und Schokolade. Am Tag wurde getanzt und nachts Karten gespielt.

Als Wiege der modernen Weiberfastnacht gilt der Bonner Stadtteil Beuel: Bereits 1824 entstand bei den Wäscherinnen dort der Brauch, einmal im Jahr die Männer „in die Mangel“ zu nehmen, da diese ihnen sonst für ihre Arbeit kaum Wertschätzung entgegenbrachten. Strenge Geschlechterrollen wurden hinterfragt: Ehefrauen verweigerten ihren Männern in der „verkehrten Welt“ des Faschings für einen Tag den Gehorsam.

1957 wurde dann in Beuel das erste Mal das Rathaus gestürmt. Dieser Brauch verbreitete sich über die Jahre im ganzen Land.

Ist Weiberfastnacht ein Feiertag?

Die Weiberfastnacht ist kein gesetzlicher Feiertag. Im Rheinland gilt dieser Donnerstag aber als inoffizieller Feiertag, vielerorts wird ab mittags nicht mehr gearbeitet.

Bevor Sie aber am Tag der Weiberfastnacht nicht zur Arbeit oder in die Schule gehen, informieren Sie sich über die genauen Regeln Ihrer Institution.

Deutscher Karneval soll UNESCO-Kulturerbe werden

Der Rheinische Karneval, die Schwäbisch-Alemannische Fastnacht, und das Narrengericht zu Grosselfingen stehen bereits im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO Kommission.

2022 wurde angekündigt, dass auch internationale Schritte zum Schutz des Brauchtums eingeleitet werden. Im Oktober 2023 soll in der Kulturministerkonferenz die Entscheidung getroffen werden, ob die Bewerbung des Karnevals an UNESCO weitergeleitet wird.

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