In Deutschland gehören kilometerlange Rosenmontagsumzüge, Festwagen, Kamellen, Funkenmariechen, Jecke und Büttenreden zum Karneval dazu. Und wie ist das woanders?
Auch international sind die Narren schwer aktiv. Lesen Sie hier mehr über Karnevalsbräuche aus aller Welt.
Der wilde Samba-Karneval in Rio (Brasilien)
In Rio de Janeiro (Brasilien) beginnt der Karneval am Freitag vor Aschermittwoch. Hierher kommen Menschen aus aller Welt, um die farbenprächtigen Umzüge zu sehen. Es wird heftig Samba getanzt. Für die aufwendigen Kostüme müssen die Träger oft monatelang sparen.
Doch es lohnt sich: Die Karnevalsparade in Rio ist so prachtvoll und mitreißend, dass jeder einfach mitfeiern muss.
Super-Elegant: Karneval in Venedig (Italien)
Elegant, Romantisch und stilvoll geht es beim venezianischen Karneval zu.
Er beginnt mit einem Fackelumzug und Trommlern am Markusplatz und dauert 12 Tage. Am zweiten Tag findet der „Flug der Taube“ statt. Dabei verteilt eine riesige Taube aus Pappmaschee Konfetti. Unzählige Luftballons werden losgelassen. Auch hier gibt es am Karnevals-Wochenende Bälle und Partys.
Die Kostüme sind beim venezianischen Karneval prächtig und meist historisch inspiriert: bunte Harlekine und Masken mit Perlen, Strass und Federn. Die Lagunenstadt selbst ist für die prächtig ausstaffierten Narren die schönste Kulisse.
Auch interessant: eine verrückte Tradition in der italienischen Stadt Ivrea. Am Sonntag vor Aschermittwoch gibt es dort traditionell eine Orangenschlacht! Rund 3000 Teilnehmer bewerfen sich mit tonnenweise Zitrusfrüchten. Der Brauch stammt aus dem Mittelalter und erinnert an einen damaligen Aufstand der Stadtbewohner.
Karnevals-Fußball in Derbyshire (Großbritannien)
Die Briten mixen den Karneval gleich mit ihrem Lieblingssport — Fußball. Am Faschingsdienstag und am Aschermittwoch gibt es in Ashbourne (Derbyshire Dale) ein ganz besonders Spiel: das Shrovetide-Fußballspiel (Royal Shrovetide Football).
Es findet mindestens seit dem 12. Jahrhundert statt. Das Spielfeld ist fünf Kilometer groß und jeder kann mitmachen. Das bedeutet: Alle Bewohner rennen wie verrückt durch das Dorf und versuchen, den Ball ins Tor zu bugsieren.
„Mardi Gras“ in New Orleans (USA)
Mardi Gras, der „Fette Dienstag“, ist DAS Karnevalsevent in den US-Südstaaten. Man rechnet jährlich mit rund einer Million Besuchern.
In New Orleans wird mit Schmuckperlenketten, Partys und bunt geschmückten Umzugswagen gefeiert. Diese Perlenketten werden von den Balkonen geworfen und jeder sammelt so viele, wie er kann. Auch Prominente steigen dafür auf die Wagen.
Erstmals wurde „Mardi Gras“ unter der einstigen Kolonialmacht Frankreich im frühen 18. Jahrhundert gefeiert.
Weiberfastnacht und Bonbon-Regen in Deutschland
Vor allem in den rheinischen Karnevalshochburgen sind die närrischen Tage ein echter Feier-Höhepunkt.
Am Donnerstag vor Aschermittwoch geht es los: Vielerorts stürmen kostümierte Frauen die Rathäuser und schneiden den Männern die Schlipse ab.
Am Karnevalssontag und vor allem am Rosenmontag gibt es lange Karnevalsumzüge. Geschmückte Wagen und bunte Musikgruppen ziehen durch die Straßen, bejubelt von ebenfalls kostümierten Zuschauern. Von den Wagen „regnet“ es Bonbons und andere kleine Geschenke.
In Köln werden in der Nacht zum Aschermittwoch unter düsterem Getrommel Strohpuppen („Nubbel“) verbrannt. Am Aschermittwoch treffen sich die Karnevalisten dann zum traditionellen Fischessen.
Weitere interessante Karnevals-Traditionen
- Rabiat geht es in der Dominikanischen Republik zu. In der Stadt La Vega findet jedes Jahr der „Carnaval vegano” statt. Hingucker: Die hinkenden Teufel, die mit Säcken und Luftballons auf die Zuschauer einschlagen.
- Wenn in Finnland an Karneval ein Finne „Liukasta Laskiaista“ sagt, dann wünscht er einen „Rutschigen Schlittentag!“ und freut sich auf eine rasante Abfahrt von einem schneebedeckten Hügel.
- Auf Teneriffa müssen die Männer in der Karnevalszeit zum Gaudi der Zuschauer einen Hindernislauf auf Stöckelschuhen absolvieren.