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Alessandro Capasso parodiert Münchens Schi­cki­mi­cki-Lifestyle – WELT

Alessandro Capasso parodiert Münchens Schi­cki­mi­cki-Lifestyle - WELT

In Anbetracht der endlosen Kriegsberichte, der Rezession und der unaufhörlich steigenden Lebenshaltungskosten sehnen sich viele Menschen nach guter Laune. Einer, der seinen Followern häufig mindestens ein Schmunzeln entlockt, ist Alessandro Capasso. Der 29-Jährige hat auf Instagram und TikTok eine Nische für sich gefunden: Er dreht lustige Videos mit München-Bezug, in denen er Klischees aus und über die Landeshauptstadt aufgreift und diese mit seinem bayerischen Charme und Augenzwinkern in Reels verpackt. Wer in München wohnt, dem kommt das ein oder andere durchaus bekannt vor. Und wer dort nicht zu Hause ist, der lernt die Stadt ein Stück mehr von der lustigen Seite kennen.

ICONIST: Warum haben Sie grade München zu Ihrem Thema gemacht?

Alessandro Capasso: Das war eigentlich nicht geplant. Ich habe schon früh mit YouTube angefangen, bin dann zu Instagram und TikTok weitergezogen. Anfangs waren meine Themen eher Musik, Trends und Food. Irgendwann 2021 habe ich dann spontan ein Video gedreht zu „Wenn man in München um 21h einen Döner will“. Das lief so viel besser als alles andere, dass ich in dem Moment wusste: Das ist meine Nische.

ICONIST: Sitzen Sie abends auf dem Sofa und überlegen sich was oder kommen die Einfälle spontan?

Capasso: Alle Szenen sind inspiriert von meinem Alltag in und um München. Wenn ich zum Beispiel feiern gehe, fallen mir tausend Sachen auf, die sich wunderbar als Video eignen. Oder ich teile etwas aus meinem Alltag bei Instagram, aus dem sich dann ein Thema ergibt. Erst kürzlich habe ich eine Weißwurst gegessen und meine Community gefragt, wie sie ihre Weißwurst am liebsten mag. Zack, war ein neues Thema da.

„Arten von Weißwurst-Essern“:

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ICONIST: Sie spielen mit München-typischen Klischees. Welches Vorurteil über die Landeshauptstadt stimmt absolut nicht und welches definitiv?

Capasso: Viele behaupten ja, die Münchner seien konservativ und wenig offen, das empfinde ich nicht so. Die meisten Leute sind nett und ich habe überhaupt nicht das Gefühl, mich auf irgendeine Weise einschränken zu müssen. An anderen Klischees, wie dass man nur schwer und wenn eher teure Wohnungen findet, ist natürlich was dran.

ICONIST: Was fasziniert Sie an der Stadt?

Capasso: Ich bin zwar nicht in München geboren und aufgewachsen, sondern komme aus dem Münchner Umland nahe dem Starnberger See, aber ich lebe seit fünf Jahren hier. Rein optisch finde ich es sehr ansprechend und ich liebe die Architektur, dazu ist München ordentlich, sauber und gediegen. Wer es extravagant, laut und rebellisch mag, der ist wohl in Berlin besser aufgehoben, aber ich könnte mir außer vielleicht Wien keine andere Stadt zum Leben vorstellen.

ICONIST: Sie nehmen auch die einzelnen Stadtteile mit ihren typischen Klischees auf die Schippe. In welchem leben Sie denn?

Capasso: Das verrate ich nicht, aber wer mir folgt und meine Storys verfolgt, kann es vielleicht erahnen.

ICONIST: Verraten Sie Ihre Lieblingsstadtteile?

Capasso: Eigentlich alles links der Isar, also Maxvorstadt, Neuhausen-Nymphenburg, Lehel. Rechts der Isar bin ich seltener.

„Welche Sätze, die man in den Münchner Stadtvierteln hört“:

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ICONIST: Vermissen Sie etwas in München?

Capasso: Um etwas zu vermissen, müsste ich ja erst mal wissen, was es sonst noch so gibt (lacht). Da ich aber bis jetzt noch nie in einer anderen Großstadt gelebt habe, kann ich dazu nichts sagen. Ein Pop-up-Instagram-Museum fände ich ganz gut (gibt es etwa in Köln oder Berlin, Anm. d. Red.).

ICONIST: Welche Highlights sollte jeder in München gesehen haben?

Capasso: Klar gibt es die klassischen Touristen-Hotspots wie den Marienplatz, den sollte man sich schon anschauen. Ich finde aber auch den Olympiapark, den Hirschgarten, den Königs- oder Gärtnerplatz toll. Ansonsten bin ich super offen für neue Sachen und entdecke gerne immer wieder andere Läden zum Essen oder Feiern.

ICONIST: Woher kommen Ihre Follower hauptsächlich?

Capasso: Etwa 30 Prozent sind Münchner, dazu kommen Menschen, die aus München in ein anderes Land oder eine andere Stadt gezogen sind und sich durch meinen Content ein Stück Heimat an ihren neuen Wohnort holen. Aber auch Menschen, die überhaupt keinen Bezug zu München haben und es einfach nur lustig finden.

ICONIST: Bayern hat ja etwa bei Norddeutschen keinen sonderlich guten Ruf. Gibt’s auch manchmal negative Kommentare?

Capasso: Ich bekomme ab und zu Kommentare, mein Bairisch höre sich „fake“ an. Dabei bin ich hier aufgewachsen, ich spreche mit meiner Familie nur Bairisch. Aber es gibt eben viele verschiedene Dialekte, da kann mein Bairisch sich vielleicht etwas anders anhören als das von anderen.

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Iris Berben

ICONIST: Sie arbeiten hauptberuflich als Content Creator, haben aber auch ein Volontariat und ein Journalistik-Studium absolviert. Was wollen Sie mit Ihrem Account erreichen?

Capasso: Ich liebe es, Videos zu schneiden. Das mache ich schon seit meiner Kindheit und Teenager-Zeit. Die Arbeit als Content Creator ist also genau das Richtige. Allerdings werde ich immer häufiger gefragt, ob ich irgendwo auch mal live auftrete. Das ist für mich total surreal, dass Menschen mich live sehen wollen. Bis jetzt mache ich nur Videos auf Instagram und will die Leute glücklich machen und zum Lachen bringen.

ICONIST: Schaut bei den Video-Aufnahmen also nie jemand zu?

Capasso: Oh Gott, nein, zum Glück nicht! Ich würde da nichts zustande kriegen, wenn da jemand zuguckt. Ich könnte gar nicht so frei albern sein und wäre zu gehemmt. Moderieren könnte ich mir allerdings dennoch vorstellen.

ICONIST: Sie könnten auch mit dem bayerischen Comedian Harry G oder in den Eberhofer-Filmen auftreten.

Capasso: Das wurde mir schon häufiger gesagt. Erst kürzlich ist mir Monika Gruber (Münchner Kabarettistin und Schauspielerin, Anm. d. Red.) geschrieben, dass sie meine Videos gut findet. Da war ich super stolz. Ich habe mir schon zwei ihrer Shows angesehen und bin ein großer Fan. Mit ihr auf der Bühne zu stehen, wäre Wahnsinn.

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